Morgan Freeman (* 1937) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Er gehört zu den profiliertesten Charakterdarstellern Hollywoods und gewann einen Oscar für "Million Dollar Baby" (2005). Weitere Nominierungen erhielt er für seine Auftritte in "Glitzernder Asphalt" (1987), "Miss Daisy und ihr Chauffeur" (1989), "Die Verurteilten" (1994) und "Invictus – Unbezwungen" (2009).
Seine umfangreiche Karriere umfasst Blockbuster wie "Brubaker" (1980), "Erbarmungslos" (1992), "Sieben" (1995), "Deep Impact" (1998), "Das Beste kommt zum Schluss" (2007), "Wanted" (2008) sowie die Batman-Trilogie.
Freeman ist bekannt für seine unverwechselbare tiefe Stimme und für seine differenzierten Rollen in einer Vielzahl von Filmgenres. Im Laufe seiner über fünf Jahrzehnte andauernden Karriere erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, neben einen Academy Award auch einen Screen Actors Guild Award und einen Golden Globe Award.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Morgan Freeman wurde am 1. Juni 1937 in Memphis, Tennessee, geboren und ist der Sohn von Mamie Edna (geb. Revere; 1912 - 2000), einer Lehrerin, und Morgan Porterfield Freeman (1915 - 1961), einem Friseur, der 1961 an einer Leberzirrhose starb. Er hat drei ältere Geschwister.
Durch DNA-Analysen fand Freeman heraus, dass sein kaukasischer Ururgroßvater mütterlicherseits mit seiner afroamerikanischen Ururgroßmutter zusammenlebte und neben ihr begraben wurde, da die beiden damals nicht heiraten durften.
Als Säugling wurde Freeman zu seiner Großmutter väterlicherseits nach Charleston, Mississippi, geschickt. Sein Schauspieldebüt gab er im Alter von 9 Jahren, als er die Hauptrolle in einem Schultheaterstück spielte. Anschließend besuchte er die Broad Street High School, ein Gebäude, das heute als Threadgill Elementary School dient, in Greenwood, Mississippi. Im Alter von 12 Jahren gewann er einen landesweiten Schauspielwettbewerb und entdeckte, während er sich in der Schule einlebte, Musik und Theater.
Freeman schloss die High School 1955 ab, lehnte aber ein Teilstipendium für Schauspiel an der Jackson State University ab und entschied sich stattdessen für die United States Air Force. Er diente als Automatic Tracking Radar Repairman und stieg bis zum Rang eines Airman First Class auf.
Nach seinem Dienst von 1955 bis 1959 zog er nach Los Angeles, Kalifornien, und nahm Schauspielunterricht am Pasadena Playhouse. Außerdem studierte er Theaterwissenschaften am Los Angeles City College, wo ihn ein Lehrer ermutigte, eine Tanzkarriere anzustreben.
Karriere
Am Theater Pasadena Playhouse gab er Anfang der 1960er in dem Stück "The Niggerlovers" sein Bühnendebüt. Kurze Zeit später war er in einer afroamerikanischen Version des Erfolgsmusicals "Hello, Dolly!" zu sehen. Landesweit bekannt wurde Freeman 1971 mit der TV-Sendung "The Electric Company", in der er bis 1977 den „Easy Reader“ verkörperte.
1980 hatte er eine kleine Rolle als Walter (einem geistesgestörten Gefangenen) in dem Drama "Brubaker", in dem Robert Redford einen Gefängniswärter spielte.
Für den Film "Glitzernder Asphalt" (1987) erhielt für seine Rolle als der Zuhälter Fast Black 1987 eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. 1989 gelang Morgan Freeman mit "Miss Daisy und ihr Chauffeur" der internationale Durchbruch. Die Rolle des Chauffeurs der alten Miss Daisy, die ihm erneut eine Oscar und Golden Globe Award Nominierung einbrachte, hatte er zuvor bereits am Theater gespielt.
Er spielte neben Tim Robbins in der Stephen-King-Verfilmung die Hauptrolle in dem Gefängnisdrama "Die Verurteilten" (1994), für die er eine weitere Oscar-Nominierung erhielt.
Für Clint Eastwoods Film "Million Dollar Baby" (2005) wurde er als bester Nebendarsteller Scrap – Hausmeister des Studios, ehemaliger Profiboxer und Frankies bester Freund – mit dem Oscar ausgezeichnet. Außerdem war er in den neueren Batman-Verfilmungen "Batman Begins", "The Dark Knight" und "The Dark Knight Rises" als Lucius Fox zu sehen, ein wichtiger Verbündeter des Titelhelden.
Privates
Freeman war vom 1967 bis 1979 mit Jeanette Adair Bradshaw verheiratet und heiratete anschließend am 1984 Myrna Colley-Lee. Das Paar trennte sich im Dezember 2007 und ließ sich im September 2010 scheiden.
Freeman hat 4 Kinder: Alfonso, Deena, Morgana und Saifoulaye. Edena Hines war die Enkelin von Morgan Freemans erster Ehefrau Bradshaw. Freeman hatte ihre leibliche Tochter Deena, Edenas Mutter, adoptiert. Nach dem Ende seiner ersten Ehe zog der Schauspieler Edena mit seiner zweiten Ehefrau Myrna Colley-Lee auf. Im August 2015 wurde die 33-jährige Hines in New York City ermordet.
Freeman wohnt in Charleston, Mississippi, und unterhält ein Haus in New York City. Er erwarb im Alter von 65 Jahren eine Privatpilotenlizenz und besitzt oder besaß mindestens 3 Privatflugzeuge, darunter eine Cessna Citation 501, eine zweimotorige Cessna 414 und eine Emivest SJ30.
Synchronstimme
Seit Die Verurteilten wurde Freeman abwechselnd von Klaus Sonnenschein († 2019) und Jürgen Kluckert synchronisiert. Andere Sprecher waren auch Reinhard Brock († 2013) (Bruce Allmächtig und Evan Allmächtig) oder Helmut Krauss († 2019).
Filmografie
- 1964: Der Pfandleiher (The Pawnbroker)
- 1966: A Man Called Adam
- 1968: Wo warst Du als das Licht ausging? (Where Were You When the Lights Went Out?)
- 1971–1977: The Electric Company (Fernsehserie)
- 1971: Who Says I Can’t Ride a Rainbow!
- 1973: Blade – Der Kontrabulle (Blade)
- 1974: Out to Lunch (Fernsehkurzfilm)
- 1978: Roll of Thunder, Hear My Cry (Fernsehfilm)
- 1978: Visions: Charlie Smith and the Fritter Tree (Fernsehserie, eine Folge)
- 1979: Coriolanus
- 1979: Julius Caesar (Kurzfilm)
- 1979: Hollow Image (Fernsehfilm)
- 1980: Attica – Revolte hinter Gittern (Fernsehfilm)
- 1980: Brubaker
- 1981: Malcolm X – Tod eines Propheten (Death of a Prophet, Fernsehkurzfilm)
- 1981: Der Augenzeuge (Eyewitness)
- 1981: Ryan’s Hope (Fernsehserie)
- 1981: Liebe ist meine stärkste Waffe (The Marva Collins Story, Fernsehfilm)
- 1982–1984: Another World: Bay City (Fernsehserie)
- 1984: Harry & Sohn (Harry & Son)
- 1984: Die Aufsässigen (Teachers)
- 1985: The Gospel at Colonus (Fernsehfilm)
- 1985: The Atlanta Child Murders (Fernsehserie)
- 1985: Marie – Eine wahre Geschichte (Marie)
- 1985: Jungs außer Kontrolle (That Was Then… This Is Now)
- 1985: Unbekannte Dimensionen (The Twilight Zone, Fernsehserie)
- 1985: Protokoll einer Hinrichtung (The Execution of Raymond Graham, Fernsehfilm)
- 1986: Letzte Ruhe (Resting Place, Fernsehfilm)
- 1987: Glitzernder Asphalt (Street Smart)
- 1987: An einem Freitagabend (Fight for Life, Fernsehfilm)
- 1988: Tropic War (Clinton and Nadine, Fernsehfilm)
- 1988: Süchtig (Clean and Sober)
- 1989: Der knallharte Prinzipal (Lean on Me)
- 1989: Johnny Handsome – Der schöne Johnny
- 1989: Miss Daisy und ihr Chauffeur (Driving Miss Daisy)
- 1989: Glory
- 1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
- 1991: Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
- 1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One)
- 1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
- 1994: Die Verurteilten (The Shawshank Redemption)
- 1995: Outbreak – Lautlose Killer
- 1995: Sieben (Se7en)
- 1996: Moll Flanders – Hure wider Willen
- 1996: Außer Kontrolle (Chain Reaction)
- 1997: … denn zum Küssen sind sie da (Kiss the Girls)
- 1997: Amistad – Das Sklavenschiff
- 1998: Hard Rain
- 1998: Deep Impact
- 2000: Nurse Betty
- 2000: Under Suspicion – Mörderisches Spiel (Under Suspicion)
- 2001: Im Netz der Spinne (Along Came a Spider)
- 2002: High Crimes – Im Netz der Lügen (High Crimes)
- 2002: Der Anschlag (The Sum of All Fears)
- 2003: Freedom: A History of Us (Fernsehserie)
- 2003: Levity
- 2003: Dreamcatcher
- 2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty)
- 2003: Guilty by Association
- 2004: Hawaii Crime Story (The Big Bounce)
- 2004: Million Dollar Baby
- 2005: Die Reise der Pinguine (La marche de l’empereur, Stimme)
- 2005: Unleashed – Entfesselt (Danny the Dog)
- 2005: Batman Begins
- 2005: Krieg der Welten (War of the Worlds, Stimme)
- 2005: Ein ungezähmtes Leben (An Unfinished Life)
- 2005: Edison – Stadt des Verbrechens
- 2006: Lucky Number Slevin
- 2006: 10 Items or Less – Du bist wen du triffst (10 Items or Less)
- 2006: The Contract
- 2007: Evan Allmächtig (Evan Almighty)
- 2007: Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel (Gone Baby Gone)
- 2007: Zauber der Liebe (Feast of Love)
- 2007: Das Beste kommt zum Schluss (The Bucket List)
- 2008: Wanted
- 2008: The Dark Knight
- 2008: A Raisin in the Sun (Fernsehfilm, Stimme)
- 2009: Invictus – Unbezwungen (Invictus)
- 2009: The Code – Vertraue keinem Dieb (Thick as Thieves)
- 2009: Bruchreif (The Maiden Heist)
- 2010: R.E.D. – Älter, Härter, Besser (RED – Retired. Extremely Dangerous)
- seit 2010: Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls (Through the Wormhole with Morgan Freeman) (Doku-Serie)
- 2011: Conan (als Erzähler)
- 2011: Mein Freund, der Delfin (Dolphin Tale)
- 2012: The Dark Knight Rises
- 2012: The Magic of Belle Isle – Ein verzauberter Sommer (The Magic of Belle Isle)
- 2013: Oblivion
- 2013: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
- 2013: Die Unfassbaren – Now You See Me (Now You See Me)
- 2013: Last Vegas
- 2014: The LEGO Movie (Stimme von Vitruvius)
- 2014: Transcendence
- 2014: Lucy
- 2014: Mein Freund, der Delfin 2 (Dolphin Tale 2)
- 2014: Ruth & Alex – Verliebt in New York (5 Flights Up)
- 2015: Momentum
- 2015: Last Knights – Die Ritter des 7. Ordens (Last Knights)
- 2015: Ted 2
- 2016: London Has Fallen
- 2016: Die Unfassbaren 2 (Now You See Me 2)
- 2016: Ben Hur
- 2017: Abgang mit Stil (Going In Style)
- 2017: Das ist erst der Anfang (Just Getting Started)
- 2018: Der Nussknacker und die vier Reiche (The Nutcracker and the Four Realms)
- 2019: Angel Has Fallen
- 2019: The Poison Rose
Executive Producer
- 1999: Meuterei in Port Chicago (Mutiny) (Fernsehfilm)
- 2000: Under Suspicion – Mörderisches Spiel
- 2001: Im Netz der Spinne (Along Came a Spider)
- 2003: Levity
- 2006: 10 Items or Less – Du bist wen du triffst
- seit 2010: Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls (Through the Wormhole with Morgan Freeman)
- 2014–2019: Madam Secretary (Fernsehserie)
- seit 2016: Morgan Freeman’s Story of God (The Story of God with Morgan Freeman, Dokumentationsserie)
Regisseur
- 1993: Bopha! – Kampf um Freiheit (Bopha!)
Literatur
- Gina De Angelis: Morgan Freeman. New York 1999, ISBN 0-7910-4963-9.
- Julia Holt, Sandra Woodcock: Morgan Freeman: Real Lives. London 2000, ISBN 0-340-77669-2.
- Kathleen Tracy: Morgan Freeman: A Biography. Fort Lee 2006, ISBN 1-56980-307-2.