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Akira Kurosawa (1910 - 1998) war ein japanischer Filmregisseur. Mit einem Schaffenswerk von 30 Filmen über einen Zeitraum von 57 Jahren gilt er als einer der einflussreichsten Regisseure aller Zeiten.

Kurosawas berühmteste Filme spielen in der Feudalzeit Japans (vom 13. bis zum 17. Jahrhundert). Mehrere seiner Handlungen sind Adaptionen von William Shakespeares Werken. "Die verborgene Festung" (1958), die Geschichte einer Prinzessin, ihres Generals und zweier ungehobelter Bauern, wird von George Lucas als Inspiration für seine Star Wars-Filme genannt. Zu den weiteren bemerkenswerten Kurosawa-Filmen gehören:

Weitere Klassiker seiner frühen Phase sind "Ikiru" (1952), "Zwischen Himmel und Hölle" (1963) und "Rotbart" (1965). Ab den 1970ern litt Kurosawa vermehrt an depressiven Schüben, weshalb seine Produktivität stark zurückging. Die Popularität seiner Werke verblieb jedoch und viele seiner späteren Filme, wie zum Beispiel "Uzala, der Kirgise" (1975), "Kagemusha – Der Schatten des Kriegers" (1980), "Ran" (1985) und "Madadayo" (1993) gelten als Meilensteine der Filmgeschichte und wurden mehrfach prämiert.

Zu seinen Lebzeiten erlebte er den Wandel Japans von einem Land mit militärischen Ambitionen zu einer eher friedlichen Wirtschaftsmacht.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kurosawa (新字体): 黒沢明) wurde am 23. März 1910 im Stadtteil Ōmori (Bezirk Shinagawa) in Tokio geboren. Sein Vater Isamu (1864–1948), der einer Samurai-Familie aus der Präfektur Akita entstammt, war Direktor der Oberschule des Armee-Instituts für Körpererziehung, während seine Mutter Shima (1870–1952) aus einer Kaufmannsfamilie aus Osaka stammt. Er war das jüngste von 7 Kindern. Zwei von ihnen waren bei seiner Geburt bereits erwachsen, und eine seiner Schwestern starb kurz darauf. Kurosawa wuchs daraufhin nur mit 3 seiner Geschwister auf.

Sein Vater, Isamu Kurosawa, förderte nicht nur die körperliche Ertüchtigung, sondern betrachtete auch die westliche Kultur - insbesondere Film und Theater - als einen wesentlichen Punkt in der Erziehung: Der junge Akira kam im Alter von 6 Jahren mit dem Kino in Berührung. Unter dem Einfluss eines seiner Grundschullehrer, Herrn Tachikawa, begeisterte er sich auch für das Malen und Zeichnen. Zu dieser Zeit studierte er auch Kalligraphie und Kendo.

Ende der 1920er Jahre wurde sein 4 Jahre älterer Bruder Heigo Benshi Stummfilmkommentator. Er wurde unter dem Namen Suda Teimei bekannt. Akira, der zu dieser Zeit Maler im westlichen Stil1 werden will, zieht bei seinem Bruder ein. Unter dem Einfluss von Heigo lernt Akira nicht nur das Kino, sondern auch das Theater und den Zirkus kennen. Gleichzeitig stellt er seine Gemälde und Arbeiten im Rahmen der Ausstellungen der Liga proletarischer Künstler aus. Er kann jedoch nicht von seiner Malerei leben und verliert schließlich die Lust daran. Er wandte sich auch von der Politik ab, als die Repressionen der Polizei zunahmen.

Mit der Einführung des Tonfilms Anfang der 1930er Jahre geriet Heigo in Geldprobleme und Akira kehrte zu seinen Eltern zurück. Im Juni 1933 nimmt sich Heigo zusammen mit seiner Lebensgefährtin das Leben. Kurosawa beschreibt diesen Tod als ein anhaltendes Gefühl des Verlustes und erwähnt ihn in dem Kapitel "Eine Geschichte, über die ich nicht sprechen will" in seiner Autobiografie. Nur 4 Monate nach Heigos Tod stirbt auch sein ältester Bruder.

Karriere

Anfänge

Im Jahr 1935 suchte das neugegründete Filmstudio Photo Chemical Laboratories (kurz: P.C.L.; später Tōhō) nach Bewerbern für die Stelle des Regieassistenten. Trotz Zweifeln an seiner Kompetenz schrieb Kurosawa das verlangte Essay zu dem Thema „Was sind die fundamentalen Mängel am japanischen Film und wie können sie überwunden werden“. Der Regisseur Kajirō Yamamoto, der später Kurosawas Mentor werden sollte, war sehr angetan und bezeichnete ihn als „charismatisch“.

Kurosawa erhielt 1936 die Stelle. Während seiner fünfjährigen Tätigkeit als Regieassistent arbeitete Kurosawa mit mehreren japanischen Filmregisseuren zusammen, der signifikanteste blieb aber Yamamoto, mit dem er 17 Mal kollaborierte.

Sein erster Film basiert auf der Novelle "Sanshiro Sugata" (1942) von Tsuneo Tomita, einer von dem Roman "Musashi" inspirierten Judo-Geschichte. Kurosawa erkannte sehr schnell das Potential und sicherte sich die Filmrechte. Im März 1943 erschien dann "Judo Saga – Die Legende vom großen Judo" in den japanischen Kinos und war bei der Kritik wie auch kommerziell ein lokaler Erfolg. Trotz allem entschlossen sich die Zensurbehörden bei der Neuveröffentlichung des Films 1946 ihn um 17 Minuten kürzen zu lassen, um „verfassungsfeindliches Material“ zu entfernen. Die herausgeschnittenen Inhalte gelten bis heute als verschollen.

Nachkriegszeit

Nach einigen kleinen lokalen Erfolgen während des Zweiten Weltkrieges publizierte Kurosawa zusammen mit dem Filmstudio Tōhō das Drama "Engel der Verlorenen" (1948). Der Film war kommerziell und bei den Kritikern ein großer Erfolg und festigte ihn in seiner Position als einer der bekanntesten Regisseure Japans. Für eine der Hauptrollen engagierte er den damals noch unbekannten Jungschauspieler Toshirō Mifune, der ebenfalls über Nacht große lokale Bekanntheit erlangte und folgend in 16 weiteren Filmen mit Kurosawa zusammenarbeitete.

International

Der psychologische Thriller "Rashomon – Das Lustwäldchen" (1950) gewann überraschend den Goldenen Löwen auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und machte Kurosawa international bekannt. Der Erfolg des Films brachte erstmals westliche Aufmerksamkeit auf Produkte der japanischen Filmindustrie und gilt als wegweisend für die ansteigende Popularität des japanischen Films.

Durch seinen internationalen Durchbruch fühlte sich Kurosawa künstlerisch und auch finanziell frei, sodass er sich mit seinem nächsten Film den Wunsch erfüllte, ein weiteres Drama zu verfilmen. Das Resultat wurde "Ikiru – Einmal wirklich leben" (1952), ein Film über einen an Magenkrebs leidenden Bürokraten namens Watanabe, der vor seinem Tod auf Sinnsuche geht. Trotz der düsteren Thematik behandelt das Drehbuch sowohl die bürokratische Nische des Protagonisten als auch die kulturelle Kolonialisierung Japans durch die USA mit einer satirischen Herangehensweise, die von zeitgenössischen Rezensionen häufig mit Bertolt Brecht verglichen wurde.

Im Dezember desselben Jahres buchte sich Kurosawa für 45 Tage ein Zimmer in einem abgelegenen Gasthof, um dort in Isolation an dem Skript eines neuen Films zu arbeiten: "Die sieben Samurai" (1954). Es war sein erster Samuraifilm, ein Genre, das er mit diesem und einigen seiner späteren Werke revolutionieren sollte. Die Geschichte über ein ärmliches Dorf in der Sengoku-Zeit, das eine Gruppe von Samurai anheuert, um sich vor Banditen zu schützen, wurde im epischen Stil aufbereitet: mit einer großen Anzahl an Darstellern, akribisch detaillierten Action-Sequenzen und einer Laufzeit von etwa 3 ½ Stunden.

Kurosawas nächstes Projekt "Das Schloss im Spinnwebwald" (1957), eine grobe Adaption von William Shakespeares "Macbeth", präsentierte eine ambitionierte Umgestaltung des englischen Werkes in einen japanischen Kontext. So instruierte der Regisseur beispielsweise seine Hauptdarstellerin Yamada Isuzu, das Werk als eine cineastische Darstellung japanischer Literatur anzusehen, anstatt europäischer. Um dem Film die einzigartige Atmosphäre altertümlicher japanischer Literatur zu verleihen, sowie als Tribut für japanische Theaterkunst im Allgemeinen, forderte Kurosawa seine Darsteller dazu auf, Gestikulation und Betonung aus dem traditionellen Nō-Theater zu erlernen und anzuwenden. Der Film erhielt international sehr guten Kritiken und war erneut ein finanziellen Erfolg. Bis heute wird er als einer der besten Filme Kurosawas gelistet und gilt trotz der kreativen Freiheiten gegenüber dem Original als eine der populärsten Shakespeare-Adaptionen.

Kurosawa Filme wurden zunehmend pessimistischer und düsterer und so entschloss er sich, seinen nächsten Film leichter und unterhaltender zu gestalten. Parallel experimentierte er mit dem neuen Breitbildformat, dem steigende Aufmerksamkeit zuteilwurde. Das Resultat, "Die verborgene Festung" (1958), ist ein komödiantischer Abenteuerfilm über eine mittelalterliche Prinzessin, ihren loyalen General sowie zwei Bauern, die sich gefährlichen Situationen aussetzen, um ihre Heimatregion zu erreichen.
Der Streifen wurde ein enormer kommerzieller Erfolg und konnte auch die Kritik begeistern, lokal wie international. Heutzutage gilt das Werk als eines der leichtesten Kurosawas, erfreut sich aber dennoch großer Beliebtheit und wird regelmäßig in Bestenlisten des Regisseurs geführt. Der US-amerikanische Filmregisseur George Lucas benannte den Film später als größte Inspiration für seine Space Opera "Krieg der Sterne" und übernahm zum Teil ganze Szenen als Hommage an Kurosawas Werk.

"Yojimbo – Der Leibwächter" (1961) behandelt den meisterlosen Samurai Sanjuro (Toshirō Mifune), der in eine Stadt im 19. Jahrhundert gerät und die beiden dort herrschenden Fraktionen gegeneinander aufhetzt. Durch seinen internationalen Erfolg zeigte sich Kurosawa über die Jahre immer experimentierfreudiger, was auch bei Yojimbo der Fall war. Nicht nur ist der Film ein Mix aus vielen verschiedenen Genres, insbesondere dem Western, auch die im Film gezeigte Gewalt galt für ihre Zeit, insbesondere in Japan, als beispiellos und kontrovers. Die zweitwichtigste Rolle bekam der zuvor unbekannte Schauspieler Tatsuya Nakadai, der einige Jahre vorher bei "Die sieben Samurai" als Statist mitgewirkt hatte. Er wurde über Nacht zu einer internationalen Berühmtheit.
Der Streifen war ein internationaler Großerfolg. Er spielte finanziell mehr ein als jeder andere Kurosawa-Film zuvor und wird noch bis heute, insbesondere in seinem schwarzhumorigen Ton, imitiert und adaptiert. Das berühmteste Beispiel ist der italienische Regisseur Sergio Leone, der mit seinem Italowestern "Für eine Handvoll Dollar" (1963) ein unautorisiertes Remake von Yojimbo veröffentlichte. Da sich niemand aus Leones Stab vorab um die Urheberrechte gekümmert hatte, kam es zu einem Rechtsstreit, der schließlich außergerichtlich beigelegt wurde: Kurosawa erhielt die Verwertungsrechte für den Fernen Osten und eine weltweite Gewinnbeteiligung von 15 %.

Das Sequel "Sanjuro" (1962), benannt nach dem Titelhelden, ist ungewöhnlich humorvoll und stellt die Regeln und Werte, die im traditionellen Jidai-geki vermittelt werden, durch Ironisierung und Erfolglosigkeit in Frage.

Der Kriminalfilm "Zwischen Himmel und Hölle" (1963) wurde der erfolgreichste Film des ganzen Jahres. Der Film noir setzt sich mit dem Thema Entführung auseinandersetzen. Er basiert auf dem Kriminalroman "Kings Lösegeld" (Originaltitel: King's Ransom) von Ed McBain (der auch "Die Vögel" geschrieben hat und von Alfred Hitchcock verfilmt wurde).
Auch bei Kritikern verbuchte der Film riesige Erfolge, die kurzzeitig pausierten, nachdem der Film für eine Welle von Massen-Entführungen in Japan verantwortlich gemacht worden war. Selbst Kurosawa erhielt Drohungen, die an seine Tochter Kazuko gerichtet waren. Der Skandal ebbte nach einiger Zeit wieder ab.

Nicht lange danach setzte er sich an sein neues Projekt, Rotbart (1965). Stellenweise beeinflusst durch Dostojewskis Roman "Erniedrigte und Beleidigte", ist der Perioden-Film in einer Klinik des 19. Jahrhunderts angesetzt und gilt als deutlichstes filmisches Manifest Kurosawas humanistischen Menschenbilds. Ein egoistischer und materialistischer junger Doktor namens Yasumoto fühlt sich gezwungen, als Praktikant in einer Klinik unter der strengen Vormundschaft des Doktors Niide, bekannt als Rotbart, zu arbeiten. Nach anfänglichem Widerstand gegen Rotbart beginnt er schon bald seine Courage zu bewundern und überdenkt daraufhin seine Meinung zu den Patienten der Klinik, die er zuvor verachtete.

Hollywood

Kurosawa wurde dann in ein ambitioniertes Hollywood-Projekt involviert. "Tora! Tora! Tora!" (1970), produziert von 20th Century Fox und Kurosawa Productions, war als Porträt des Angriffs auf Pearl Harbor aus Sicht der Vereinigten Staaten und Japans angesetzt.
Die Dreharbeiten begannen im Dezember 1968, doch Kurosawa arbeitete nur knapp drei Wochen vor Ort als Regisseur. Er hatte Probleme, mit einer ihm komplett fremden Filmcrew zu arbeiten, zudem irritierten seine Arbeitsmethoden die amerikanischen Produzenten. Es gab den Verdacht auf eine psychotische Erkrankung und zudem wurde Neurasthenie diagnostiziert. Kurosawa musste das Projekt verlassen und wurde durch die beiden japanischen Regisseure Kinji Fukasaku und Toshio Masuda ersetzt.
Der Film erhielt verhaltenen Kritiken – ein Ergebnis, das laut Donald Richie (A Hundred Years Of Japanese Film) eine „nahezu ungemilderte Tragödie“ in Kurosawas Karriere darstellte.

Durch exzessive Ausgaben unfähig, weitere Filme zu produzieren, sowie stark an gesundheitlichen Problemen leidend, folgte am 22. Dezember 1971 ein (erfolgloser) Suizidversuch.

Spätwerk

Anfang 1973 wandte sich das berühmteste russische Filmstudio Mosfilm an Kurosawa und bat um eine Zusammenarbeit. Es wollte das Leben des Jägers Dersu Usala zu verfilmen. Das Fundament legten hierbei die Schriften des russischen Forschungsreisenden Wladimir Klawdijewitsch Arsenjew (1872–1930). Im Dezember 1973 ließ sich der 63-jährige Regisseur in der Sowjetunion nieder, in der er anderthalb Jahre leben sollte. "Uzala der Kirgise" (1975) feierte bei Kritikern und Zuschauern große Erfolge. Er wurde international neben Filmen wie "Der weiße Hai" und "Einer flog über das Kuckucksnest" zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres, und wurde 1976 mit dem Oscar prämiert.

Der Regisseur George Lucas veröffentlichte mit großem Erfolg "Krieg der Sterne" (1977), eine lose Adaption von Kurosawas "Die verborgene Festung" (1958). Lucas, wie auch viele andere New-Hollywood-Regisseure, verehrte Kurosawa und war schockiert zu erfahren, dass dieser außerstande war, seine Filme zu finanzieren. Die beiden trafen sich im Juli 1978 in San Francisco, um die Finanzierung eines neuen Kurosawa-Films zu diskutieren: "Kagemusha – Der Schatten des Kriegers", die epische Geschichte eines Diebes, der als Doppelgänger eines japanischen Warlords engagiert wird. Lucas zeigte sich dermaßen begeistert von dem Drehbuch und Malereien, dass er seine neuen Kontakte nutzte, um 20th Century Fox zu bewegen, den Film zu produzieren. Das Studio willigte trotz der turbulenten Vergangenheit ein und rekrutierte Francis Ford Coppola, einen weiteren Fan von Kurosawa, als Co-Produzent.
Der Historienfilm wurde schnell ein internationaler Hit – unter anderem gewann er die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1980 – und wr zur Freude Kurosawas auch in Japan erfolgreich.

Der große Erfolg von Kagemusha ermöglichte Kurosawa die Finanzierung seines Wunschprojektes "Ran" (1985), eines Historienfilms ungeahnten Ausmaß. Der Film beschreibt den Fall des Hidetora Ichimonji, eines Daimyō der Sengoku-Zeit, der sich entscheidet, zugunsten seiner Söhne zurückzutreten. Sein Reich zerfällt unter den Intrigen und Kämpfen der Söhne zusehends; im Zuge dessen fällt Hidetora dem Wahnsinn anheim. Der Film verwendet auch Elemente von Shakespeares "King Lear". Mit einem Budget von 12 Millionen US-Dollar war "Ran" der bis dahin teuerste japanische Film, weshalb Kurosawa erneute Finanzierungshilfe bekam, dieses Mal von dem französischen Produzenten Serge Silberman, der besonders durch seine Zusammenarbeit mit Luis Buñuel bekannt geworden war.
Bei der Oscarverleihung 1986 für das Jahr 1985 war Ran für 4 Oscars nominiert, wobei er den für das beste Kostümdesign gewann. Daneben war der Film in den Kategorien Bestes Szenenbild und Beste Kamera sowie Akira Kurosawa für die beste Regie nominiert.

Der Episodenfilm "Akira Kurosawas Träume" (1990) beruht vollständig auf tatsächlichen Träumen des Regisseurs aus verschiedenen Stadien seines Lebens. Der Film ist sehr farbenprächtig und beinhaltet kaum Dialoge. Es gab aber wieder Problem bei der Finanzierung. Steven Spielberg, ein weiterer Kurosawa-Verehrer, bat daher Warner Bros. Entertainment um Hilfe, die sich kurz darauf die internationalen Rechte am Film sicherten. Dies erleichterte es einen Kompromiss mit japanischen Filmstudios zu finden. Der Film feierte in Cannes Premiere un wurde wohlwollend von Kritikern aufgenommen und war ein finanzieller Erfolg, wenn auch nicht in der Größenordnung eines Ran oder Kagemusha. Auch wenn "Akira Kurosawas Träume" nicht als eine der größten Errungenschaften des Regisseurs gilt, so hat er doch unter Zuschauern bis heute einen gewissen Kultstatus.

"Madadayo" (1993) sollte der letzte Film des alternden Regisseurs werden. Er folgt dem Leben des japanischen Deutschlehrers Uchida Hyakken durch den Zweiten Weltkrieg und weiter. Das Narrativ des Films beschränkt sich zu großen Teilen auf eine Geburtstagsfeier mit seinen Studenten, denen er seinen Widerwillen zum Sterben darlegt – eine Thematik, die für den 81-jährigen Regisseur zunehmend relevanter wurde.

Privates

Er heiratet am 21. Mai 1945 Yōko Yaguchin (Hauptdarstellerin im Propaganda-Film "Am Allerschönsten" (1944)), die im zweiten Monat schwanger war. Sie bleiben bis zu Yōkos Tod im Jahr 1985 verheiratet.
Das Paar hatte 2 Kinder, den Sohn Hisao Kurosawa (* 1945), der Hiroko Hayashi heiratete, und die Tochter Kazuko Kurosawa (* 1954), die Harayuki Kato heiratete.

Obwohl er am laufenden Band Angebote fürs Fernsehen bekam, zeigte Kurosawa nie ernsthaftes Interesse, außerhalb der Filmwelt zu agieren. Bis zu seinem Tod machte der bekennende Whisky-Liebhaber nur für eine Reihe von Werbespots für den japanischen Hersteller Suntory im Frühjahr 1976 eine Ausnahme.

Kurosawa schrieb von 1993-95 die Original-Drehbücher zu "Das Meer kommt" und "Nach dem Regen". Bei der Fertigstellung des letztgenannten Werks im Jahr 1995 rutschte Kurosawa aus und brach sich die Basis seiner Wirbelsäule. Nach diesem Unfall saß er für den Rest seines Lebens im Rollstuhl.
Nach seinem Unfall begann sich Kurosawas Gesundheitszustand zu verschlechtern und im letzten halben Jahr seines Lebens war der Regisseur weitgehend ans Bett gefesselt. Am 6. September 1998 starb Kurosawa im Alter von 88 Jahren in Setagaya, Tokio, an einem Schlaganfall.

Filmografie

Drehbücher

Auszeichnungen

Literatur

Dokumentarfilme

Viele Dokumentationen in Spielfilm- und Kurzfilmlänge beschäftigten sich mit dem Leben und Schaffen des Regisseurs. Eine kleine Auswahl kritisch gelobter Dokus sind: