Lara Wendel (* 1965) ist eine Schauspielerin und Fotomodell amerikanisch-deutscher Abstammung, die vor allem in Italien tätig war.
Leben
Wendel (* 29. März 1965 in München; eigentlich Daniela Rachele Barnes) ist die Tochter der deutschen Schauspielerin Britta Wendel und des amerikanischen Footballspielers und Schauspielers Walt Barnes. Sie debütierte bereits im Alter von 4 Jahren als Werbemodell, und im Alter von 7 Jahren gab sie ihr Filmdebüt in dem Giallo-Film "My Dear Killer" (1972) von Tonino Valerii. Außerdem spielte sie Mario Adorfs Tochter Rita in "Der Mafia-Boß – Sie töten wie Schakale" (1972) unter der Regie von Fernando Di Leo und die junge Silvia in "The Perfume of the Lady in Black" (1974) unter der Regie von Francesco Barilli. In "Blutrausch" (1973) trat sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf.
Ihre erste Hauptrolle hatte Wendel im Alter von 12 Jahren in dem umstrittenen Erotikdrama "Spielen wir Liebe" (1977), in dem es um Nacktheit und simulierten Sex unter Vorpubertierenden ging. In in Deutschland unterliegt der Film seit 2006 einem Verbreitungsverbot.
Hier benutzte sie auch zum ersten Mal den Künstlernamen Lara Wendel (nach einer Kombination der letzten beiden Buchstaben ihres ersten Vornamens Daniela, der ersten beiden Buchstaben ihres zweiten Vornamens Rachele und dem Geburtsnamen ihrer Mutter).
Später trat sie in weiteren umstrittenen Filmen auf, die sich durch Handlungen auszeichneten, in denen es um Inzest und unangemessene Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen ging, wie z. B. in "La petite fille en velours bleu" (1978), "Mimi" (1979) und "Desideria" (1980).
In den 1980er Jahren war Wendel vor allem in Horrorfilmen tätig und arbeitete u. a. mit Dario Argento (Tenebrae, 1982), Lamberto Bava (Midnight Killer, 1986), Joe D'Amato (Killing Birds, 1988) und Umberto Lenzi (Ghosthouse, 1988) zusammen.
Sie spielte auch in einer Reihe von Kunstfilmen mit, darunter Michelangelo Antonionis "Identifikation einer Frau" (1982) und Federico Fellinis "Intervista" (1987; ihre wohl bedeutendste Hauptrolle). Sie trat auch im Fernsehen auf, vor allem in der zweiten Staffel der Fernsehserie La piovra, in der sie eine Rolle des Gewichts spielte. Ihr letzter Film war das erotische Drama "Männer und Liebhaber" (1991) von Mauro Bolognini.
Lara Wendel war auch als Fotomodell bekannt, vor allem mit erotischen Aufnahmen. Beim italienischen Playboy war sie auf dem Titelfoto zu sehen (Februar-Ausgabe 1985). Die deutsche Ausgabe des Playboy brachte im September 1985, die US-amerikanische Ausgabe im November 1992 einen Bildbericht über sie. 1992 zog sich Lara Wendel aus der Öffentlichkeit zurück.
Filmografie
- 1972: Mio caro assassino
- 1972: Der Mafiaboss – Sie töten wie Schakale (La mala ordina)
- 1973: Blutrausch (Senza ragione)
- 1974: Il profumo della signora in nero
- 1977: Spielen wir Liebe (Maladolescenza)
- 1978: La petite fille en velours bleu
- 1979: Ring of Darkness (Un'ombra nell'ombra)
- 1979: Mimi – Ein bürgerliches Drama (Un dramma borghese)
- 1979: Ernesto
- 1980: Desideria (Desideria – La vita interiore)
- 1981: September Morning (Il falco e la colomba)
- 1982: Identifikation einer Frau (Identificazione di una donna)
- 1982: Tenebrae (Tenebre)
- 1983: Die flotten Teens von Rimini (Vai alla grande)
- 1984: I ragazzi di celluloide 2 (Miniserie)
- 1984: Fatto su misura
- 1985: Allein gegen die Mafia 2 (Miniserie, Folge: La piovra 2)
- 1985: A me mi piace
- 1986: The Midnight Killer (Morirai a mezzanotte)
- 1987: Killing Birds – Raptors (Killing birds – uccelli assassini)
- 1987: Un'australiana a Roma (Fernsehfilm)
- 1987: Fellinis Intervista (Intervista)
- 1988: The Red Monks (I frati rossi)
- 1988: Ghosthouse (La casa 3)
- 1989: College (Fernsehfilm)
- 1992: Männer und Liebhaber (La villa del venerdì)
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