Iris Berben (* 1950 ) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Einem breiteren Publikum wurde sie 1978 durch "Zwei himmlische Töchter" unter der Regie von Michael Pfleghar bekannt. Neben zahlreichen Fernseh- und Kinofilmen drehte sie zusammen mit Diether Krebs die Comedy-Reihe "Sketchup" und war die Protagonistin in der ZDF-Krimi-Reihe "Rosa Roth".
Zudem spielt sie in dem deutschen Roadmovie "Frau Rettich, die Czerni und ich" (1998) an der Seite von Martina Gedeck ("Bella Martha"; 2001) und Jeanette Hain eine der 3 Hauptrollen. Der Film erhielt bei seinem Erscheinen gemischte Kritiken, hat sich aber im Laufe der Jahre zum Kultfilm gemausert.
Leben
Iris Renate Dorothea Berben wurde am 12. August 1950 in Detmold, Nordrhein-Westfalen, geboren. Sie wuchs in Hamburg auf, wo ihre Eltern eine Gaststätte betrieben.
Seit 1969 hat Berben in rund 150 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Bis heute spielt Berben in zahlreichen deutschen Fernsehproduktionen Hauptrollen, darunter in den 1970er Jahren in der Klimbim-Nachfolge-Sitcom "Zwei himmlische Töchter" (u.a. mit Ingrid Steeger) und in den 1980er Jahren, als Nachfolgerin von Beatrice Richter, in der Comedy-Show "Sketchup" mit Diether Krebs. Eine ihrer bekanntesten Rollen ist die Titelfigur, eine nüchterne Kommissarin, in der langlaufenden Krimiserie "Rosa Roth" zwischen 1994 und 2013. Zu ihren Filmrollen zählen Sergio Corbuccis Western "Laßt uns töten, Companeros" mit Franco Nero, die Thomas-Mann-Verfilmung "Die Buddenbrooks" (2008) und die Bardame Petra in dem Sportfilm "Eddie the Eagle – Alles ist möglich" (2016).
Im Jahr 2010 wurde Berben zusammen mit Bruno Ganz zur Präsidentin der Deutschen Filmakademie gewählt. Sie war SPD-Delegierte für die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten 2017.
Privates
Iris Berben lebt in Berlin. Ende der 1960er-Jahre hatte Berben eine Liaison mit Fritz Wepper. Sie war in einer Beziehung mit dem israelischen Sänger Abi Ofarim und von 1974 bis 2006 mit dem israelischen Geschäftsmann Gabriel Lewy liiert. 2007 lernte sie bei den Dreharbeiten zu "Afrika, mon amour" ihren jetzigen Lebensgefährten Heiko Kiesow kennen.
Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 reiste sie nach Israel wo sie auch Abi Ofarim kennenlernte. Seitdem ist sie mit der Pro-Israel-Lobby verbunden und setzt sich gegen Antisemitismus ein. Im Jahr 1971 bekam sie einen Sohn, den heutigen Filmproduzenten Oliver Berben.
Filmografie
- 1965: Noch und Nöcher
- 1969: Der Mann mit dem Glasauge
- 1969: Brandstifter (TV-Film)
- 1969: Detektive
- 1970: Stehaufmädchen
- 1970: Zwei Companeros (Vamos a matar, compañeros)
- 1971: Supergirl – Das Mädchen von den Sternen (TV-Film)
- 1971: Der Fall Eleni V sitoulgari (TV-Film)
- 1972: Julia von Mogador (Die Leute von Mogador) (TV-Serie)
- 1974: Abschied vom Abschied (TV-Film)
- 1976: Duett zu dritt
- 1976: Das Fräulein von Scuderi (TV-Film)
- 1976: Freiwillige Feuerwehr (Fernsehserie)
- 1977: Derrick – Eine Nacht im Oktober (TV-Serie)
- 1977–1982: Der Alte (TV-Serie, vier Folgen)
- 1978: Derrick – Klavierkonzert
- 1978: Zwei himmlische Töchter (TV-Serie, sechs Folgen)
- 1979: Sonne, Wein und harte Nüsse – Die Sache mit King Harry (TV-Serie)
- 1979: St. Pauli-Landungsbrücken (Fernsehserie, eine Folge)
- 1980: Ach du lieber Harry
- 1982: Büro, Büro
- 1983: Schwarzfahrer
- 1984: Tapetenwechsel
- 1984: Angelo und Luzy (TV-Miniserie)
- 1984: Rallye Paris–Dakar
- 1984: Heiße Wickel – Kalte Güsse (Fernsehserie, eine Folge)
- 1985: Beinahe Trinidad
- 1985: Das Mißverständnis
- 1985–1986: Sketchup (TV-Serie)
- 1986–1990: Das Erbe der Guldenburgs (TV-Serie, 39 Folgen)
- 1986: Ein Fall für zwei – Todestag (TV-Serie)
- 1987: Traumschiff Mexico
- 1987: Das Viereck (TV-Film)
- 1987: Die glückliche Familie (TV-Serie, eine Folge)
- 1987: Die Wilsheimer (TV-Miniserie)
- 1988: Drei D
- 1988: Tagebuch für einen Mörder (TV-Film)
- 1988: Meister Eder und sein Pumuckl (TV-Serie, eine Folge)
- 1989: Karambolage (TV-Film)
- 1989: Liebling Kreuzberg (TV-Serie, zwei Folgen)
- 1990: Das Geheimnis des gelben Geparden (Thriller, BRD/F)
- 1990: Liebesgeschichten (TV-Serie, eine Folge)
- 1991: Froschkönig (Zabí král)
- 1991: St. Petri Schnee
- 1992: Verflixte Leidenschaft (TV-Film)
- 1992: Cosimas Lexikon
- 1992: Das große Fest (TV-Film)
- 1993: Ein Fall für zwei – Eine mörderisch gute Idee (TV-Serie)
- 1993: Im Himmel hört Dich niemand weinen
- 1993: Christinas Seitensprung (TV-Film)
- 1994: Tod in Miami
- 1994–2013: Rosa Roth (Fernsehreihe) → siehe Episodenliste
- 1995: Rennschwein Rudi Rüssel
- 1995: Tatort: Mordauftrag (TV-Reihe)
- 1996: Peanuts – Die Bank zahlt alles
- 1996: Kondom des Grauens
- 1996: Der gefälschte Sommer (TV-Film)
- 1997: Der stille Herr Genardy
- 1998: Vergewaltigt – Eine Frau schlägt zurück (TV-Film)
- 1998: Andrea und Marie (TV-Film)
- 1998: Living Dead
- 1998: Frau Rettich, die Czerni und ich
- 1998: Bin ich schön?
- 1998: Das Miststück (TV-Film)
- 1999: Die Zauberfrau (TV-Film)
- 1999: Tatort – Das Glockenbachgeheimnis (TV-Reihe)
- 1999: Der Solist – Kein Weg zurück (TV-Film)
- 1999: Todsünden – Die zwei Gesichter einer Frau (TV-Film)
- 2000: Das Teufelsweib (TV-Film)
- 2000: Gefährliche Träume – Das Geheimnis einer Frau
- 2001: Ein mörderischer Plan (TV-Film)
- 2002: Fahr zur Hölle, Schwester! (TV-Film)
- 2002: Wer liebt, hat Recht (TV-Film)
- 2002: 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!
- 2002: Die schöne Braut in Schwarz (TV-Film)
- 2003: Dienstreise – Was für eine Nacht (TV-Film)
- 2004: Das Kommando (TV-Film)
- 2004: Schöne Witwen küssen besser (TV-Film)
- 2005: Die Patriarchin (TV-Mehrteiler)
- 2006: Silberhochzeit (TV-Film)
- 2006: Die Mauer – Berlin ’61 (TV-Film)
- 2007: Afrika, mon amour (TV-Mehrteiler)
- 2007: Frühstück mit einer Unbekannten (TV-Film)
- 2007: Duell in der Nacht (TV-Film)
- 2008: Der russische Geliebte (TV-Film)
- 2008: Gott schützt die Liebenden (TV-Film)
- 2008: Buddenbrooks
- 2008: Kommissar Süden und das Geheimnis der Königin
- 2009: Krupp – Eine deutsche Familie (TV-Mehrteiler)
- 2009: Es kommt der Tag
- 2009: Tiger-Team – Der Berg der 1000 Drachen (TV-Film)
- 2010: Kennedys Hirn (TV-Film)
- 2010: Die Prinzessin auf der Erbse (TV-Film)
- 2010: Meine Familie bringt mich um! (TV-Film)
- 2011: Niemand ist eine Insel (TV-Film)
- 2011: Liebesjahre (TV-Film)
- 2012: Anleitung zum Unglücklichsein
- 2013: Die Kronzeugin – Mord in den Bergen (TV-Film)
- 2013: Stille (TV-Film)
- 2013: Ein weites Herz – Schicksalsjahre einer deutschen Familie (TV-Film)
- 2014: Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte (TV-Film)
- 2014: Miss Sixty
- 2014: Sternstunde ihres Lebens (TV-Film)
- 2014: Das Zeugenhaus (TV-Film)
- 2015: Traumfrauen (Film)
- 2015: Die Eisläuferin (TV-Film)
- 2015: Alki Alki
- 2015: Die Neue (TV-Film)
- 2016: Eddie the Eagle – Alles ist möglich
- 2016: Shakespeares letzte Runde
- 2016: Conni & Co
- 2016: Familie! (Fernsehfilm)
- 2016: Sing (Stimme von Nana)
- 2017: Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex
- 2017: Schulz & Böhmermann (Talkshow: Rolle der Kathrin Ferrantes)
- 2017: Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf (als Synchronsprecherin für Schlumpfhilde)
- 2017: Jugend ohne Gott
- 2017: High Society
- 2017: SCHULD nach Ferdinand von Schirach – Anatomie (Fernsehserie)
- 2017: Wo sie ist
- 2018: Pastewka (Cameo-Auftritt in der Folge "Eine Nacht zum Vergessen")
- 2018: Die Protokollantin (TV-Serie)
- 2018: Alt, aber Polt
- 2018: Der Vorname
- 2019: Hanne (TV-Film)
- 2020: Lang lebe die Königin (TV-Film)
- 2020: Nicht tot zu kriegen (TV-Film)
- 2020: Mein Altweibersommer (Fernsehfilm)
Auszeichnungen
- 1987 und 2004: Goldene Kamera
- 1990, 2002 und 2009: Bambi
- 1997: Bundesverdienstkreuz (am Bande)
- 2000: Goldene Europa GALA-Sonderpreis
- 2001: Scopus Award
- 2002: Leo-Baeck-Preis
- 2003: Bundesverdienstkreuz (1. Klasse)
- 2004: Women’s World Award – World Tolerance Award
- 2004, 2005 und 2007: Goldene Romy
- 2005: Bayerischer Verdienstorden
- 2006: Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ in Gold
- 2007: Karl-Valentin-Orden
- 2007: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 2007: Steiger Award
- 2008: Besondere Ehrung beim Adolf-Grimme-Preis
- 2009: Auszeichnung für Zivilcourage
- 2010: Internationaler Mendelssohn-Preis zu Leipzig (Kategorie Gesellschaftliches Engagement)
- 2011: Bayerischer Fernsehpreis, Ehrenpreis für das Lebenswerk
- 2011: Courage-Preis
- 2011: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
- 2012: Goldene Kamera Bester Fernsehfilm
- 2012: Grimme-Preis für Liebesjahre (zusammen mit Magnus Vattrodt, Matti Geschonneck, Peter Simonischek, Nina Kunzendorf und Axel Milberg)
- 2012: Rose d’Or, Kategorie „Lifetime Rose“
- 2013: Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin
- 2013: Europäischer Kulturpreis »Pro-Humanitate«
- 2013: Theodor-Lessing-Preis
- 2014: Erich-Kästner-Preis (Dresden)
- 2014: Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten im Rahmen des Hessischen Film- & Kinopreises
- 2015: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2015: Herbert-Strate-Preis
- 2015: Toni-Pfülf-Preis
- 2016: Georg-August-Zinn-Preis
- 2017: Goldener Ochse
- 2018: Platin-Romy
- 2018: Festival des deutschen Films – Preis für Schauspielkunst
- 2019: Filmfestival Max Ophüls Preis – Ehrenpreis
- 2019: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
- 2020: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
- 2020: Zurich Film Festival – Goldenes Auge für ihr Lebenswerk
Literatur
- Gero von Boehm: Iris Berben. 23. April 2002. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 282–288.
- Kalle Schäfer: Die Unermüdliche. In: Rheinischer Merkur, 1. Oktober 2009
- Berben & Schüttler: Frauengespräch In: Die Zeit, Nr. 40/2009
- „Über mein Privatleben gab es nie viel zu sagen“. In: FAZ, 3. Oktober 2006, Interview mit Iris Berben
- Kay Schweigmann-Greve (Hrsg.): Iris Berben: Eintreten für Israel. Verleihung des Theodor-Lessing-Preises 2013, Dokumentation der Festreden, mit Fotos von Torben Stephan und Cordula Paul, 1. Auflage, Hannover: Deutsch-Israelische Gesellschaft, 2013
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